"Architekten, ihr Anfänger!"
Pop ist tot? Wegen Downloads, Bohlen und den TV-Castings? Mag sein. Jedenfalls: Architektur ist Pop. Noch nie griff Popkultur so vehement auf Architekturimages zurück, niemals zuvor fungierten Gebäude derart auffällig als symbolisches Kapital. Anyway: Es müssen goldene Zeiten für Architekten herrschen! Müßten. Eigentlich. Doch bedeutet der Erfolg der Architektur keineswegs goldene Zeiten für Architekten. Wohin man auch blickt: Überall drohen Arbeitslosigkeit, Konkurse und Büroschließungen. Die anhaltende Bauflaute hat den Berufsstand in eine tiefe Krise gestürzt. Kurzum: Es geht den Architekten schlecht, nicht der Architektur.
Vor diesem Hintergrund lautet unsere These: Erst wenn das Verhalten und Selbstbild der Architekten moderner (man könnte auch sagen: ökonomischer, radikaler, politischer, subversiver) als bisher wird, erst wenn sie ihre Entwürfe als fachkundige Dienstleistungen und ästhetische Produkte zu begreifen und vermarkten verstehen, wird auch die Architektur in der Moderne angekommen sein. Vor allem in der Auseinandersetzung mit der Popkultur, ihrer Ästhetik, ihren Widersprüchen und Erfolgsrezepten werden sich die Architekten aus dem Bann des Baumeistertums erfolgreich lösen und ihren Beitrag zur modernen Kultur neu definieren können. Diese "Option Pop" ist denn auch Thema der vorliegenden Arch+Ausgabe...