Die Debatte um den Mäusebunker in Berlin-Lichterfelde wurde von ARCH+ fortlaufend begleitet. Zuletzt hat sich das von ARCH+ initiierte Projekt Cohabitation eingehend mit dem ehemaligen Tierversuchslabor befasst. Die Auseinandersetzung um den möglichen Erhalt des Gebäudes wurde zum Anlass für eine kritische Revision des Mensch-Tier-Verhältnisses genommen.

Das Landesdenkmalamt Berlin hat ein Modellverfahren initiiert, das ressort-übergreifend die Denkmalwürdigkeit sowie zukünftige hybride Nutzungsszenarien für den Mäusebunker untersuchen wird. Das Verfahren wird im Rahmen einer Umnutzung auch „empathischen Ziele des Schutzes und der Pflege von Natur und des Nicht-Menschlichen“ in Betracht ziehen und die „Bestandsarchitektur und ihre zukünftige Umdeutung vor dem Hintergrund des Anthropozäns“ thematisieren.

Im Rahmen dessen findet am 10. September in der Berlinischen Galerie eine Veranstaltung statt, die die Zukunft des Mäusebunkers und des ehemaligen Instituts für Hygiene und Mikrobiologie baukulturpolitisch und zukunftsweisend präsentiert und diskutiert. Im Austausch mit Architekt*innen, Künstler*innen sowie leitenden kulturpolitischen Akteur*innen wird die Zukunftsfähigkeit des potenziellen Denkmals im Kontext des klimabedingten nachhaltigen Bestandsschutzes und des sogenannten „Retrofitting“ brutalistischer Architekturen diskutiert. Es wird die Möglichkeit einer zeitgemäßen Nachnutzung des Mäusebunkers als Umdeutungsprozess erörtert.

Vorträge, Podiumsdiskussion und Screenings mit Dr. Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa), Dr. Christoph Rauhut (Landeskonservator Berlin), Ludwig Heimbach (Architekt und Kurator), Dr. Thomas Köhler (Direktor Berlinische Galerie), Dr. Gunnar Klack, (Architekturhistoriker), Felix Torkar (Architekturhistoriker), Prof. Dr. Sigrid Brandt (Vizepräsidentin, ICOMOS Deutschland), Theresa Keilhacker (Präsidentin der Architektenkammer Berlin), Kay Fingerle (Architektin und Fotografin) und Lothar Hempel (Künstler).

Der Eintritt ist frei. Anmeldung hier. Mehr zum Modellverfahren.