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ARCH+ kooperiert mit IBA Hamburg

Um architektonische und städtebauliche Innovationen zu erproben und zugleich städtische Entwicklungsprozesse in Gang zu bringen, gibt es in Deutschland seit über 100 Jahren das Instrument der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA). Anhand der thematischen Schwerpunktsetzung der vergangenen Bauausstellungen lassen sich die Akzentverschiebungen und die drängenden Fragen der jeweiligen Zeit ablesen.

Von Anfang an stand die Erprobung neuer Wohnkonzepte im Mittelpunkt von Bauausstellungen (Beispiel: Weißenhofsiedlung, Stuttgart 1927). Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Fragestellungen des Wiederaufbaus hinzu (Hansaviertel, Berlin 1957), später die des Stadtumbaus (IBA-Alt, IBA-Neu, Berlin 1980-1987) sowie der Umgestaltung von Industrielandschaften für eine postindustrielle Gesellschaft (IBA Emscher Park, Ruhrgebiet 1989-1999).

Die IBA Hamburg (2006-2013)
Mit der Durchführung einer Internationalen Bauausstellung reiht sich Hamburg in die Tradition deutscher Bauausstellungen ein. Die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen liegen dabei auf der Hand, das Stichwort heißt Wandel: der Wandel einer postindustriellen und multiethnischen Stadtgesellschaft und der Wandel der energetischen Basis der Stadt angesichts des Klimawandels. Entsprechend lauten die Themen der IBA Hamburg „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im Klimawandel“. Der Fokus liegt dabei auf der Elbinsel mit den Stadtteilen Wilhelmsburg, Veddel und dem Harburger Binnenhafen. Zeitgleich mit der IBA findet die Internationale Gartenschau (igs 2013) in Wilhelmsburg statt. In diesem Rahmen wird eine Vielzahl von Projekten durchgeführt, einen guten Überblick darüber bietet die Website der IBA Hamburg.

Case Study Houses des 21. Jahrhunderts
Neben der Implementierung dieser großen Leitlinien des Stadtumbaus wird die IBA Hamburg auch ein architektonisches Zeichen setzen. Im Rahmen von Modellvorhaben schreibt die IBA Hamburg für vier wegweisende Bautypologien Grundstücke aus, auf denen alternative Modelle des Wohnens und Arbeitens modellhaft umgesetzt werden. Unter dem Gesichtspunkt einer sozial und energetisch nachhaltigen Architektur wurden vier Themenbereiche für die Modellvorhaben nach dem Prinzip der berühmten Case Study Houses festgelegt: Smart Price Houses, Smart Material Houses, Hybrid Houses und Water Houses. Gefördert werden innovative Bauideen für das 21. Jahrhundert, die 2010 international präsentiert und bis 2013 realisiert werden.

Internationale Workshops
In Rahmen einer Kooperation mit der IBA Hamburg hat ARCH+ zwei internationale Fachworkshops zu den Themenfeldern Smart Materials/Smart Technologies sowie Smart Price organisiert. Die Workshops waren Teil des Verfahrens, deren Ergebnisse flossen in die Ausschreibung der Modellvorhaben ein.

Dokumentation ARCH+ 198/199
Die daran anschließenden Grundstücksvergabeverfahren mit integriertem Wettbewerb haben wir in der Ausgabe ARCH+ 198/199 Haus der Zukunft dokumentiert und thematisch kontextualisiert.