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100 Jahre Berlin: Ein Blick zurück nach vorn

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070, Ausstellung, Netzwerk-Kolloquien
Wettbewerb
Anmeldefrist 1. Phase:                    27.9.2019
Abgabefrist:                                   11.11.2019
Preisgericht:                 Ende November 2019
Beginn 2. Phase:          Mitte Dezember 2019
Abgabefrist:                                     17.4.2020

Seit 150 Jahren wächst Berlin rapide. Aus einer bescheidenen, kleinen Stadt wurde eine faszinierende Metropole mit einzigartiger Geschichte, mit Abgründen und Höhenflügen, ein Experimentierfeld der europäischen Großstadt, ein Labor des Städtebaus. Das Berlin von heute ist aber nicht irgendwie entstanden, sondern ist das Ergebnis der städtebaulichen Planungen unserer Vorfahren. Die Metropole ist voller gebauter Versuche, die Zukunft zu gestalten, erfolgreicher wie gescheiterter. Voraussetzung dafür war eine elementare politische Entscheidung: der Beschluss zur Schaffung von (Groß-)Berlin im Jahre 1920.

Wie viele Metropolen stehen Berlin und die Großstadtregion Berlin-Brandenburg heute unter dem Druck, den Zuzug zum Wohle aller zu organisieren. Zugleich wird es immer spürbarer, dass wir durch den Verbrauch von Ressourcen die Zukunft kommender Generationen gefährden. Wir wissen, dass nichts bleibt und bleiben kann, wie es ist. Diese Erkenntnis führt zu Unsicherheiten, zu Debatte darüber, wie der Umbruch zu gestalten ist.

Berlin-Brandenburg 2070

Für die notwendigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen braucht es konkrete Erfahrungen, Pläne und Perspektiven. Mit dem Rückblick auf die letzten 100 Jahre Städtebau in Berlin, mit dem Blick über die Grenzen zu unseren Partnerstädten London, Moskau, Paris und Wien sowie mit der Frage nach der Zukunft unserer Großstadtregion und dem Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070 will der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin dazu beitragen, den Streit zu versachlichen und zu Ergebnissen zu führen.

Mit der Auslobung knüpft der Verein an seine historische Rolle bei der Gründung von Groß-Berlin 1920 an. Damals brachte im Jahr 1907 der „Architektenverein zu Berlin“ gemeinsam mit der „Vereinigung Berliner Architekten“ einen Wettbewerb zur Gestaltung von Groß-Berlin auf den Weg.

Leitziel ist nicht eine völlig andere, neue Großstadtregion neben oder auf der Fläche der vorhandenen, sondern – anknüpfend an Besonderheiten, Stärken und Ausprägungen – die Weiterentwicklung der vorhandenen Großstadtregion. Mit einem im Grundsatz hervorragenden Verkehrsnetz, vielen Zentren unterschiedlichen Ranges, einem überdurchschnittlich guten Wohnungsbestand und einem vergleichsweise unzersiedelten Umland verfügt die Großstadtregion über ideale Zukunftsvoraussetzungen, die aber erkannt, gepflegt und weiterentwickelt werden müssen.

Es handelt sich um einen offenen internationalen, zweiphasigen Städtebaulichen Ideenwettbewerb. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Das gesamte Verfahren ist bis zum Abschluss anonym. Aus den eingereichten Arbeiten der ersten Phase werden durch das Preisgericht bis zu 20 Büro-Teams ausgewählt, die ihre Beiträge in der zweiten Phase vertiefen sollen.

1. Phase
Gegenstand der ersten Phase ist die Erarbeitung von Leitideen und -bildern, einer räumlichen Entwicklung der Großstadtregion Berlin-Brandenburg im Sinne eines Metropolenmodells mit dem Zeithorizont auf das Jahr 2070 sowie eine exemplarische räumliche Darstellung (Maßstabssprung) für eine städtebauliche Situation im Jahr 2070 auf vorgegebenen digitalen Formaten.

2. Phase
In der zweiten Phase des Städtebaulichen Ideenwettbewerbes geht es vor allem um die Vertiefung struktureller Entwicklungszusammenhänge im Rahmen eines Gesamtplans im M 1:100.000 sowie um Vorschläge zu drei konkreten Bereichen, die aus zehn vorgegebenen Teilräumen/ Themenschwerpunkten frei gewählt werden können.

Teilnahmeberechtigt
sind Architekten und Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten. Es wird für die Wettbewerbsbearbeitung empfohlen, bei Bedarf Fachplaner weiterer Disziplinen beratend mit heranzuziehen (z.B. Mobilitäts-/ Verkehrsplaner). Es können sich auch Institutionen / Firmen etc. beteiligen. In jedem Team muss mindestens ein Architekt oder ein Stadtplaner federführend vertreten sein.

Fachpreisrichter
Brigitte Bundesen Svarre, Jo Coenen Beheer, Werner Durth, Hans Kollhoff, Arno Lederer, Cornelia Müller, Reiner Nagel, Oliver Schwedes, Miroslav Sik

Sachpreisrichter 
Benedikt Goebel, Harald Bodenschatz, Katrin Lompscher, Markus Tubbesing, Reinhard Hüttl, Tobias Nöfer, Wolfgang Schuster
 

Ausstellung 100 Jahre (Groß-)Berlin, Netzwerk-Kolloquien

In der Jubiläumsausstellung zu (Groß-)Berlin werden die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Metropole verknüpft. Die architektonischen und städtebaulichen historischen Leistungen Berlins seit 1880 werden aufgezeigt und die aktuellen Potenziale der Metropolenregion Berlin-Brandenburg beleuchtet.

Die Ausstellung findet vom Oktober bis Dezember 2020 im Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3 in Berlin-Mitte statt. Alle eingereichten und zugelassenen Arbeiten werden digital oder in Papierform gezeigt. Während der Ausstellung werden Kolloquien und Diskussionsveranstaltungen zu ausgewählten Themengruppen stattfinden, die die Ergebnisse des Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs Berlin-Brandenburg 2070 zur Diskussion stellen und Strategien zur Umsetzung erörtern.

Weitere Informationen auf: bb2020.de

Aquarell der Stadtlandschaft im Südosten Berlins (von der Südbahnhofstraße zum Müggelsee) für den Wettbewerb Groß-Berlin 1910. Original: Aquarell auf Karton Quelle: Architekturmuseum der TU Berlin (Abk. AMTUB), Nr. 8014 (Ausschnitt)
Aquarell der Stadtlandschaft im Südosten Berlins (von der Südbahnhofstraße zum Müggelsee) für den Wettbewerb Groß-Berlin 1910. / Original: Aquarell auf Karton / Quelle: Architekturmuseum der TU Berlin (Abk. AMTUB), Nr. 8014 (Ausschnitt)