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Die Politik der Vielen

Konferenz für den Aufbruch in eine solidarische Moderne
. 15.-16. Juni 2019, Berlin, Centre Français

Diese Konferenz kreist um Themen, deren Relevanz ARCH+ mit den Ausgaben ARCH+ 235: Rechte Räume – Bericht einer Europareise, ARCH+ 232: An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens, ARCH+ 231: The Property Issue – Von der Bodenfrage und neuen Gemeingütern oder ARCH+ 230: Projekt Bauhaus 2: Architekturen der Globalisierung auf die Agenda der Fachkreise, der Planungs- und Verwaltungswelt und darüber hinaus gebracht hat.

Die Politik der Vielen

Politische Alternativen sind kraftvoll, wenn sie von unten kommen – wenn sie die Sprache der Vielen sprechen. Zahlreiche neue soziale Bewegungen und solidarische Praktiken beherrschen diese Vielstimmigkeit und verbinden soziale, ökologische, ökonomische, kulturelle, feministische und migrantische Perspektiven, ohne dabei in nationalen Grenzen zu verharren. Ob in den Frauenstreiks, im Hambacher Forst, in den Solidarity Cities oder der solidarischen Landwirtschaft und Ökonomie – hier liegen Impulse und Potenziale für einen linken politischen Aufbruch.

Ein gemeinsames, gegenhegemoniales politisches Projekt, das eine sozial-ökologische Transformation in Angriff nehmen könnte, steht jedoch nicht am Horizont. Weder den Bewegungen noch der politischen Linken gelingt die Übersetzung in eine gemeinsame Strategie und Programmatik. Die Machtfrage, die sich heute in Deutschland und Europa von links stellen müsste, bleibt so weiterhin ungelöst; die sozialen Kämpfe der Vielen bleiben fragmentiert und diffus.

In der Konferenz stellen wir deshalb die Frage, wie eine Politik der gesellschaftlichen Transformation in eine solidarische Moderne realisiert werden kann. Den Ausgangspunkt nehmen wir dort, wo die Politik der Vielen bereits existiert: In der sozialen Realität und dem politischen Agieren der heterogenen, migrantischen, deklassierten, feministischen, ökologischen und transnationalen politischen Subjekte. Die Antworten, das ist immer noch die Grund- und Gründungsidee des ISM , können nur in einem Crossover zwischen Parteien, sozialen Bewegungen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft entstehen. Wir laden dazu ein, hier zusammen anzusetzen und das gemeinsame Ganze der unterschiedlichen Ansätze zu bestimmen, das mehr sein muss als die bloße Addition der verschiedenen Kämpfe.

PROGRAMM

Samstag, 15. Juni 2019

Ab 9 Uhr 
Empfang, Registrierung

10-11 Uhr
Auftakt
Bewegung. Macht. Politik - Worum es uns geht


11.30-19 Uhr (inkl. Mittagspause 13-14 Uhr)
Workshops
Impulse für gesellschaftlichen Wandel

Das ausführliche Workshop-Programm findet sich hier.

Sechs Workshops widmen sich über den Samstag jenen sozialen Bewegungen, die Impulse für einen linken politischen Aufbruch versprechen. Wir fragen danach, worin ihr neues, progressives Moment besteht, wo sich Verbindungen und Gemeinsamkeiten mit anderen Kämpfen zeigen und welche politischen Strategien sich daraus für das Feld der institutionalisierten Politik ergeben.

  • Unteilbar gegen rechts? Neue Koalitionen zwischen Antifaschismus, Migrant*innen und Zivilgesellschaft
  • Stadt für alle? Migration, Solidarity Cities und das Recht auf Stadt
  • Arbeitswelten im Wandel? Neue Arbeitsorganisationsformen, neues Prekariat, neue Perspektiven der Befreiung
  • Ökologie als soziale Frage? Lebensweisen, Klimagerechtigkeit und Fridays for Future
  • Neuer Feminismus? Frauenstreik, #metoo, NiUnaMenos
  • Gespaltene Linke? Kommunitarismus, Kosmopolitismus und neuer Internationalismus

19-20 Uhr 
Get together, Abendbuffet 

20 Uhr 
Podiumsdiskussion
Die Macht der Vielen? Im Spannungsfeld von Bewegung und Regierung 

Gelbwesten, Linkspopulismus oder Rot-Grün-Rot? Wie steht es hierzulande und in Europa um das Verhältnis von sozialen Kämpfen und politischer Repräsentation? 
mit Guillaume Paoli (Autor, Blogger, Philosoph)
Anton Hofreiter (Die Grünen, Fraktionsvorsitzender)
Katja Kipping (Die LINKE, Parteivorsitzende) 
Moderation: Andrea Ypsilanti (ISM)

Sonntag, 16. Juni 2019

Ab 9 Uhr
Ankommen, Empfang

10-13 Uhr 
Forum
Politik der Vielen: Das Gemeinsame vor Augen

Brüche, Aufbrüche und wie wir sie nutzen können: In unserem offenen Forum laden wir alle dazu ein, sich aktiv in die Diskussion um eine Politik der Vielen einzubringen. Wie kann das Gemeinsame entdeckt und sein Potenzial für eine sozial-ökologische Transformation ausgespielt werden? 
mit Sonja Buckel, Fabian Kessl, Stephan Lessenich