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Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?

Symposium
Freitag, 18. bis Samstag, 19. September 2015

Pop-up-Ausstellung
Mittwoch, 3. bis Sonntag, 20. September 2015
Eröffnung: 2. September 2015, 19 Uhr

Ort: Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

For English version of the program please visit: projekt-bauhaus.de/en/

Kann Gestaltung Gesellschaft verändern? Wie können wir in die sich stets fortschreitende Modernisierung emanzipative Ideen einschreiben? Hat sich der Anspruch des Bauhauses und der klassischen Avantgarden, durch Gestaltung Gesellschaft positiv zu verändern, eingelöst? Wie können wir uns heute in neuer Weise vorstellen, Wandel und Zukunft zu gestalten? Was sind gezielte, aber doch ergebnisoffene Arbeitsformen? Welche Rolle spielt Co-Produktion? Wie kann man sein eigenes Dasein gestalten? Welche Rolle kommt dem Gestalter zu? Oder hätte heute eher die Abwesenheit von Gestaltung ein befreiendes Moment?

Symposium und Ausstellung stellen aktuelle Positionen im Kontext mit historischen Modellen vor und zur Diskussion. Im Zentrum stehen hierbei Ziele, Rollen und Methoden von Gestaltung und Gestaltern in gesellschaftlichen Prozessen.

Alle Vorträge werden simultan englisch–deutsch / deutsch–englisch übersetzt.


PROGRAMM SYMPOSIUM
(Änderungen vorbehalten)

Freitag, 18. September

14 UHR
Begrüßung und Einleitung Philipp Oswalt

14.15–17.15 UHR
Gestalten wofür?
Wir beginnen mit der Frage nach Zielvorstellungen und Transformationsmodellen, die das Verhältnis von Gestaltern zu gesellschaftlichen Prozessen prägen. Ausgehend von einer kritischen Rückbetrachtung auf die klassische Avantgarde werden exemplarische und kontroverse Positionen der Gegenwart in den Blick genommen.

Gestalten wofür?
a) Towards a New Conspiracy: Boris Groys, New York / Karlsruhe
b) Ungehorsam der Gestaltung: Gui Bonsiepe, Florianópolis/ Buenos Aires
c) Spatial Agency: Lara Schrijver, Antwerpen
d) Design und Systeminnovationen. Von Kritik und Restriktion zur Möglichkeit gemeinsamen Schaffens: John Grin, Amsterdam
Moderation: Lilet Breddels, Amsterdam

17.45–20.45 UHR
Gestalten der Aufmerksamkeit
Wie werden Wahrnehmungen in Alltag und Gesellschaft, wie werden Debatten, Wünsche und Entscheidungssituationen gestaltet? Die Gestaltung von Gesellschaft beginnt nicht erst mit alltagsweltlichen Situationen, sondern mit der Frage, wie Aufmerksamkeiten fokussiert und das Denken und gesellschaftliche Auseinandersetzungen konfiguriert werden.

a) Denken auf der Kippe. Notizen zur Kritischen Theorie der Frankfurter Schule: Karin Wilhelm, Berlin
b) We need to know where we are: Bureau d’études, Saint-Menoux
c) Wunschproduktion: Planbude Hamburg
d) Framing / Moralischer Konsum: Birger Priddat, Witten / Herdecke
Moderation: Jörg Petruschat, Berlin

21–22 UHR
Abendveranstaltung
Utopien praktizieren: Tomás Saraceno im Gespräch mit Philipp Oswalt


Samstag, 19. September

11–14 UHR
Gestaltung des Selbst
In den letzten Jahren ist zunehmend das Individuum selbst in den Fokus des Designdiskurses gerückt, ob im Sinne von Selbstoptimierung oder Co-Produktion. Gesellschaften figurieren nicht nur die individuellen Existenzen, sondern die Individuen konstituieren mit ihren Praktiken Gesellschaften, wie es Norbert Elias mit dem Begriff der Figuration umrissen hat. Die individuelle Existenz als Designfrage ist gleichermaßen Versprechen und Gefahr. 

a) Zur Gestaltung des „Neuen Menschen“ in der klassischen Moderne (in Kunst, Erziehung, Arbeitswissenschaft und Eugenik): Margarete Vöhringer, Berlin
b) Dasein is design. Eco-relational and mental design: Henk Oosterling, Rotterdam
c) Konsum als Design: Wolfgang Ullrich, Leipzig / München
d) Selbstdesign: Andreas Bernard, Lüneburg / Berlin
Moderation: Heinz Bude, Kassel

15–18 UHR
Gestaltung von Situationen
Gestalterische Interventionen in gesellschaftliche Situationen verändern Räume. Dabei ist der Gestalter nur ein Akteur von vielen; auch die Dinge selbst wirken auf Prozesse und Gestaltung zurück. Die bisherige Trennung von Gestalter und Nutzer, Produzent und Konsument, Mensch und Natur löst sich auf. Reallabore und Szenarien zielen auf Transformationen, ohne finale Endzustände zu definieren. Sie sind gezielt, aber zukunftsoffen.

a) Es lebe der Widerstand: Luigi Snozzi, Locarno
b) Visions of a New Society: Franziska Bollerey, Delft
c) Totale Gestaltung. Zu Nutzen und Missbrauch von Utopie und Szenarien in Architektur und Städtebau: Christian Salewski, Zürich
d) Change Labs: ZUS (Zones Urbaines Sensibles), Rotterdam
Moderation: Lara Schrijver, Antwerpen

19–20:30 UHR
Abschlussdiskussion: „Autonomie, Camouflage oder Emanzipation? Die Rolle der Gestaltung in der Gesellschaft“

Das Symposion endet mit einer kontroversen Debatte, die grundsätzlich der Stellung des Gestalters in der Gesellschaft hinterfragt: Hat Gestaltung ein gesellschaftlich emanzipatorisches Potenzial oder ist sie autonom auf sich bezogen? Wirkt eine engagierte Kunst nur als Camouflage für politische Konflikte, die damit nicht angegangen, sondern lediglich ästhetisiert werden?

Impulsvortrag: Reinhold Martin, New York
Diskussion mit: Karin Wilhelm, Andreas Bernard, John Grin, Luigi Snozzi
Moderation: Bernd Scherer und Philipp Oswalt, Berlin


TICKETPREISE
1 Tag: 18 Euro / 10 Euro (ermäßigt)
2 Tage: 34 Euro/ 18 Euro (ermäßigt)
Einzelticket Panels: 10 Euro/ 7 Euro (ermäßigt).

TICKETS
+49 (0) 30-397-871-75
www.hkw.de/tickets


POP-UP-AUSSTELLUNG
Eine Pop-up-Ausstellung im Foyer des HKW präsentiert ergänzend exemplarische Projekte zum Thema – von den revolutionären Wohn-, Lebens- und Organisationsmodellen der Klassischen Moderne bis zu den interventionistischen, dialogischen Praktiken heutiger „architecture engagée“.
Eintritt frei


MAGAZIN
Zum Thema des Symposiums erscheint Anfang 2016 eine Ausgabe der Zeitschrift ARCH+.


Pressekontakt
Dr. Astrid Herbold
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse@projekt-bauhaus.de
Tel. +49 (0) 173-51 71 433

projekt bauhaus
c/o ARCH+ Verein zur Förderung des Architektur- und Stadtdiskurses e.V.
Auguststraße 69
D 10117 Berlin
www.projekt-bauhaus.de
 

Veranstalter: projekt bauhaus / ARCH+ Verein zur Förderung des Architektur- und Stadtdiskurses e.V.

     

In Koorperation mit Haus der Kulturen der Welt Berlin (HKW) und der Universität Kassel – Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen

Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb


 

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