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In der Zeitschriftenschau von Soziopolis bespricht Martin Bauer die ARCH+ 254: Klaus Heinrich – Dahlemer Vorlesungen: Giovanni Battista Piranesi.
In seiner Sammelrezension für die Zeitschriftenschau im Mai 2024 in zeigt Martin Bauer, wie sich der deutsche Klassizismus für den Piranesi-Exegeten Klaus Heinrich als eine Substruktion des Nationalsozialismus erweist.
„Einem sträflich vereinfachten Verständnis von Psychoanalyse als therapeutischer Methode, die neurotisches Elend beseitigt, damit wir uns – symptomentlastet – bequemer im gewöhnlichen Unglück einrichten, hat sich auch der Berliner Religionsphilosoph Klaus Heinrich mit Nachdruck widersetzt. Sein Programm – durch einen Freud informiert, der für Heinrich als Analytiker menschlicher Triebsubjektivität zugleich eminenter Zivilisationstheoretiker war – bestand darin, „Prozesse der Zivilisationsgeschichte so weit wie möglich aufzuklären, um nicht zu widerstandslosen Objekten solcher Prozesse zu werden“ (S. 15), so der programmatische Wortlaut im Text von Heinrichs Vorlesungen über den italienischen Kupferstecher, Archäologen und Architekten Giovanni Battista Piranesi (1720–1778), die ARCH+ unlängst veröffentlicht hat. Die verdienstvolle Edition des Vorlesungstextes ergänzt ein zweites Heft mit einem ebenfalls vorzüglich edierten Bild-Apparat. Er gestattet den Leser:innen, entlang der Veduten Piranesis sowie zusätzlicher Bilddokumente, die bis in die Periode nationalsozialistischer Architektur hineinreichen, Heinrichs Interpretationen der Geschichte von Städtebau, Architektur und Zivilisationstheorie zu folgen, die souverän drei Jahrhunderte in Italien, Frankreich und Deutschland umfasst.“
Lesen Sie die komplette Rezension auf der Website von Soziopolis.
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