Nach der Hausbegehung anlässlich der Fertigstellung des Baugruppenprojekts in der Kurfürstenstraße, bei der mehrere Hundert Gäste im Rahmen des ARCH+ Features 109 den Neubau am 28.4.22 in Augenschein nehmen und an improvisierten Diskussionsrunden mit den Beteiligten der Baugruppe teilnehmen konnten, geben Johanna Meyer-Grohbrügge und Sam Chermayeff nun einen vertieften Einblick in die Entwicklung dieses besonderen Baugruppenprojekts. Im Anschluss diskutieren sie mit Anh-Linh Ngo über die Frage der Offenheit von Architektur für unterschiedliche Lebensentwürfe. Die Struktur des aus 25 Einheiten bestehenden Wohnhauses mit Gewerbenutzung im Erdgeschoss besteht aus 6 Türmen, die sich vertikal und horizontal überschneiden. Jede Wohnung hat einen sehr hohen Raum und mehrere niedrigere Räume, die auch zwischen den Wohnungen gemeinsam genutzt werden können. Dieses einfache Prinzip schafft ein komplexes Raumkontinuum, das eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten in Bezug auf Größe und räumliche Konfiguration ermöglicht. Auf diese Weise bleibt die Architektur verhandelbar, Privatheit und Gemeinschaft werden als räumliche Bedingungen verstanden, die flexibel auf individuelle Bedürfnisse und Absprachen reagieren.

Die Veranstaltung setzt die Diskussion über neue urbane Wohnformen fort, die die Iris Ceramica Group mit der Zeitschrift ARCH+ 2019 Am Beispiel des Wohnregals von FAR frohn&rojas, das 2022 für die Shortlist des EU Mies Award nominiert wurde, und des Projekts in der Paul-Zobel-Straße von Heide & von Beckerath begann.