Beispielhaft wurde im BAUPALAST am Dragoner erprobt, was auch andernorts funktionieren kann: Urbane Praxis als zentraler Baustein einer komplexen Quartiersentwicklung. Der Prototyp des BAUPALAST hat seit seinen Anfängen im Modellprojekt Rathausblock viele Erfahrungswerte gesammelt: Welche Infrastrukturen braucht es für kooperative Stadtentwicklung? Wie bringt man verschiedene Kollektive zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen? Wie navigiert man durch die Gremienlandschaft in einer komplexen Quartiersentwicklung zwischen Politik, Verwaltung und Initiativen? Wie bekomme ich eigentlich eine temporäre Bau- und Nutzungsgenehmigung und wie bleibt eine Struktur offen für neue Initiativen?
Dieses Know-how wollen die Initiativen des BAUPALAST in Form von Handreichungen und gesammelten Praxistipps an andere Stadtmacher:innen weitergeben. „How to Bau a Palast?” ist ein gemeinsam mit dem Büro stadtstattstrand entwickelter Kompass, der beim Navigieren durch den urbanen Dschungel helfen soll. Am Donnerstag, 12. Mai 2022 um 17 Uhr soll das Online-Format auf dem Dragonerareal (Adlerhalle/Zusammenstelle) der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Als BAUPALAST haben sich seit 2019 verschiedene Kollektive zusammengeschlossen: Constructlab, Guerilla Architects, das Institut für Angewandte Heterotopie, die Filmproduktion OFFscreen, der Kairo Kulturkiosk, die Fahradwerkstatt fahrrad3000, die vor Ort gemeinsam mit dem Rundesamt die Karawane Parkraum gegründet hat. Sie bildeten den Grundstein für ein offenes Netzwerk von Stadtmacher:innen im Kontext der bereits Aktiven des Modellprojekts Rathausblock.

Ursprünglich war geplant, eine große, recycelte Holzstruktur als gemeinsames Dach und zentralen Raum für Akteur*innen des BAUPALAST, die Initiativen des Vernetzungstreffens im Modellprojekt Rathausblock und die Nachbarschaft auf dem Areal aufzubauen. In der komplexen Quartiersentwicklung war es jedoch nicht möglich, einen Ort für die multifunktional nutzbare Holzstruktur zu finden – genehmigungsrechtliche Fragen, Bauabläufe und Flächenkonkurrenzen standen dem Vorhaben entgegen. Verschiedene Projektwerkstätten des BAUPALAST konnten stattdessen in der sogenannten Adlerhalle entstehen, die im Zuge des städtebaulichen Werkstattverfahrens des Modellprojekts Rathausblock zugänglich gemacht wurde. Mit dem Ende dieser zweijährigen Nutzungsüberlassung, mit Visionen für die Zukunft und einem reichen Erfahrungsschatz lädt der BAUPALAST nun zum Erfahrungsaustausch im Rahmen der Launch-Veranstaltung ein.

Weitere Informationen unter: https://www.baupalast.berlin/

Der BAUPALAST am Dragoner ist Teil der Initiative Urbane Praxis und wird im Rahmen des Programms DRAUSSENSTADT von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.