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John Hejduk mit Moritz Müller, Wohnanlage mit Atelierturm, Charlottenstraße 96–98, 1988, Foto: © Hélène Binet
ARCH+ features

ARCH+ features: Das soziale Erbe der Postmoderne? 11.8.21, 19 Uhr

Auf der Dachterrasse ARCH+ Space (bei schlechtem Wetter Auditorium der Berlinischen Galerie).

Die Postmoderne in der Architektur Berlins ist ein paradoxes Phänomen: Ihre verspätete Ankunft in der geteilten Stadt zur Zeit der Internationalen Bauausstellung (IBA) 1984/87 (West) und der Bauausstellung 1987 (Ost) war mit einem sozialen Programm verbunden. Das nicht Vorhandensein eines Marktes vor dem Mauerfall schuf in Berlin eine besondere Situation, in der die postmoderne Architektur mit ihrer ikonischen Qualität nicht zur symbolischen Ware wurde. Vielmehr kam der gestalterische Überschuss mit seinem identifikatorischen und architektonischen Mehrwert den Nutzer*innen des Sozialen Wohnungsbaus, öffentlicher Bauten oder auch marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen und Lebensentwürfen zugute. Die sozialen Kämpfe dieser Zeit beeinflussten die architektonische und planerische Haltung: So führte Hardt-Waltherr Hämer bei der IBA-Alt die Institution der Sozialplaner*innen ein, die die Projektteams begleiteten. Diese IBA-Planer*innen, darunter Heide Moldenhauer, haben erstmals auf die Auswirkungen diskriminierender Stadtpolitik auf migrantische Bewohner*innen aufmerksam gemacht. Vor dem Hintergrund der Privatisierung und Finanzialisierung des Wohnungsbaus in den letzten Jahrzehnten lohnt es sich, an das soziale Erbe der Postmoderne in Berlin zu erinnern und über stadtentwicklungspolitische Ziele der Zukunft nachzudenken.

 

Eine Diskussion mit

Barbara Brakenhoff, 1982 bis 1987 Sozialplanerin bei der IBA Berlin, Architektin, seit 2006 eigenes Büro (PPL Barbara Brakenhoff) in Leipzig

Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus & Smart City der Fraktion Die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus

Ursula Müller, Kuratorin der Ausstellung „Anything Goes? Berliner Architekturen der 1980er Jahre“ in der Berlinischen Galerie

Pınar Öğrenci, Künstlerin und Schriftstellerin sowie Regisseurin des Dokumentarfilms „Gurbet Artık Bir Ev“ (2020)

Als Front-Row Gäste werden das Frauenzentrum Schokofabrik, c/o now und Guerilla Architects an der Diskussion teilnehmen.

 

In Kooperation mit der Berlinischen Galerie anlässlich der Ausstellung „Anything Goes? Berliner Architekturen der 1980er Jahre.“ Zu sehen bis 16.08.21.

In Kooperation mit der Berlinischen Galerie anlässlich der Ausstellung „Anything Goes? Berliner Architekturen der 1980er Jahre.“ Zu sehen bis 16.08.2021. Alle Teilnehmer*innen des Talks erhalten gegen Vorlage der Anmeldebestätigung vom 09.–16.08. ermäßigten Eintritt in die Ausstellung.

Leider ist die Veranstaltung ausgebucht. Falls Sie auf die Warteliste gesetzt werden möchten, schreiben Sie uns eine Email an: features@archplus.net. Da der Platz sehr begrenzt ist, bitten wir um Absage, falls Sie verhindert sind.