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Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, Philipp Misselwitz
im Gespräch mit Daniela Brahm und Wolfgang Kil,
Donnerstag, 21.2.2013, 19 Uhr,
Altes Haus Ungarn, Kinosaal,
Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte
Die Dialogreihe ARCH+ features hat sich inzwischen im Architekturdiskurs fest etabliert. Wir konnten im vergangenen Jahr wieder in zahlreichen Veranstaltungen mit unterschiedlichsten Akteuren diskutieren und an außergewöhnlichen Orten eine große Anzahl interessierter Zuhörer erreichen. Besonders der Auftritt der Reihe auf der Architekturbiennale 2012 war ein großer Erfolg. Auch dieses Jahr erwartet Sie ein spannendes Programm.
ARCH+ features 18 stellt das Kollektiv Urban Catalyst und dessen langjähriges Forschungsprojekt zum Phänomen der temporären Nutzung vor. Urban Catalyst widmen sich, so Kees Christiaanse im Vorwort der gerade bei DOM publishers erschienenen Veröffentlichung, "den offenen Räumen der Stadt, all jenen Gebieten, deren Zukunft für bestimmte oder unbestimmte Zeit unklar ist, die sich also in einem Zustand des Nicht-Mehr und Noch-Nicht befinden." Den Initiatoren gelang es, die Praxis der Zwischennutzung auf ein theoretisches Fundament zu stellen und einen internationalen Diskurs darüber anzuregen. Temporäre Nutzung von unbestimmten urbanen Schwellenräumen wird seitdem von der Verwaltung sowie von Planern und Investoren nicht mehr als Problem gesehen, sondern als Entwicklungsstrategie bewusst eingesetzt. Denn es hat sich gezeigt, dass gerade in von Staat, Planung und Kapital vernachlässigten Bereichen besondere Formen von Urbanität entstehen, die von temporären, informellen und innovativen Praktiken geprägt sind. Zwischennutzer sind Pioniere alternativer Raumnutzungen, deren Lebensweisen als Freiberufler, Kleinunternehmer und Teilzeitbeschäftigte die Veränderungen der postfordistischen Gesellschaft widerspiegeln. Mit ihren informellen Netzwerken schaffen sie öffentliche Orte, die über Nacht zu urbanen Hot Spots werden können.
Hier können Sie alle Vorträge sehen:
Anlässlich der Veröffentlichung der Studien können wir heute mit zeitlichem Abstand Bilanz ziehen und fragen, inwieweit das kulturelle Phänomen der Zwischennutzung der 90er und 00er Jahre eine Veränderung und Erneuerung der Planungspraxis bewirkt hat und welche Erkenntnisse wir für einen zukunftsfähigen Stadtdiskurs gewinnen können? Urban Catalyst werden auf die Veränderung des Zwischennutzungsdiskurses seit Beginn ihrer Forschung sprechen und im Anschluss mit der Künstlerin Daniela Brahm, Mitbegründerin von Ex-Rotaprint, und dem Architekturkritiker Wolfgang Kil eine kritische Diskussion führen.
Urban Catalyst sind: Philipp Oswalt, Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Klaus Overmeyer, Professor für Landschaftsarchitektur an der Bergischen Universität Wuppertal, und Philipp Misselwitz, Professor für Internationalen Urbanismus an der Universität Stuttgart.
Siehe auch: Open-Souce Urbanismus, in: ARCH+ 183 "Situativer Urbanismus" und unsere Off-Architektur-Hefte ARCH+ 166 und ARCH+ 167
Kurze Statements der Akteure:
Wir freuen uns, die ARCH+ features mit unserem Partner Siedle und unseren Förderern Dornbracht, Euroboden und Sedus sowie unserem Medienpartner Architekturclips fortsetzen zu können.