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21.4. - 9.5. 2022, mit Voranmeldung
Eröffnung: 20.4. 2022, 19 Uhr
Frizz23 Schaufenster, Friedrichstraße 23a, 10969 Berlin
Ein üppiger Salon der Bourgeoisie im Frankreich des 20. Jahrhunderts und ein kleiner Schönheitssalon in einer Fußgängerzone Brasiliens im 21. Jahrhundert – sie beide verbindet das emanzipative Moment, das ihnen zugrunde liegt. Beide Räume wurden und werden traditionell von Frauen gestaltet und ermöglichen ihnen gesellschaftliche Teilhabe und kulturellen, politischen und sozialen Austausch. Bereits im Jahr 2019 beschäftigten sich Xcessive Aesthetics in ihrem Projekt XAMA_Augmented Salon mit der Geschichte und Gegenwart dieser Orte. Mit dieser interaktiven Installation, die nun seinen Weg nach Berlin findet, unterwandert das britische Kollektiv gezielt niedrigschwellig zugängliche Räume wie Schönheitssalons, um genau dort die Kritik und den Diskurs zu aktuellen feministischen Fragen, wie der ambivalenten Beziehung von Feminismus, Beautyindustrie und Konsum oder der Reproduktion patriarchaler Schönheitsvorstellungen, voranzutreiben. In Xcessive Aesthetics’ Nagelstudio werden weibliche Schönheitsmaßstäbe in einem Akt der Selbstermächtigung zurückerobert und Genderklischees wird der Kampf angesagt. Erweitert wird dieser diskursive Raum um eine virtuelle Ebene, die über mit dem Smartphone scannbare Codierungen im Salon erreicht wird. Hier werden die feministischen Debatten fortgeführt und um Aspekte digitaler Rechte, Internetfreiheit und sozialer Plattformen ergänzt.
Xcessive Aesthetics ist ein 2019 in London gegründetes, intersektional-feministisches Kollektiv, das aus den sechs Architektinnen Ibiye Camp, Emmy Bacharach, Dream Chittmittrapap, Rhiarna Dhaliwal, Jade Blanchard-McKinley und Teresa Ribeiro Boulting besteht. Sie erforschen die Implikationen, die neue Technologien und Datenpolitiken auf den physischen und digitalen Raum haben können, um mögliche Gegenwelten und erweiterte Realitäten zu entwerfen.