Vladimir Paperny war in den späten 1970er-Jahren am Zentralen Forschungsinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur (TsNIITIA) in Moskau tätig, wo er an seiner Promotion zur Architektur der Stalinzeit arbeitete. Paperny verfolgte einen wertneutralen Ansatz und bezeichnete die architektonische Avantgarde der Moderne der 1920er-Jahre schlicht als Kultur Eins und die stalinistische Architektur als Kultur Zwei. Letztere entspricht dem monumentalen und neoklassizistischen Stil der Stalinzeit. Etwa zur selben Zeit lernte er den in Georgien geborenen Künstler Surab Zereteli kennen, der damals an großen monumentalen Projekten in verschiedenen Regionen der UdSSR beteiligt war. Paperny emigrierte 1981 in die USA und veröffentlichte dort später sein herausragendes Hauptwerk Architecture in the Age of Stalin – Culture Two. Zereteli hingegen blieb in Moskau und führte seine künstlerische Arbeit unermüdlich fort, an allen möglichen Orten, unter allen politischen Umständen, in der UdSSR, in Russland, in den postsowjetischen Republiken oder in anderen Ländern der Welt. Wir haben Paperny eingeladen, ein Interview mit Zereteli zu führen, doch letzterer hat abgelehnt. Was nun stattdessen folgt, sind einige persönliche Erinnerungen von Paperny an verschiedene Episoden aus Zeretelis unglaublicher Karriere.