Fast jeder, der in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, kann Geschichten von den Garagen erzählen: von Wochenenden im Garagenhof, vom Auto, das – nach legendärer Wartezeit erworben – vor allem für die Urlaubsreise an die Ostsee bewegt wurde. Und auch heute noch wird hier an Autos gebastelt und Nachbarschaft gelebt. Im vereinten Selbstbau errichtet, breiten sich Anlagen, die aus mehr als eintausend Garagen bestehen können, an Siedlungsrändern aus. Kleinere Garagenkomplexe verstecken sich zuweilen mitten in der Stadt.
In den letzten Jahren ist das Interesse an einer Aufarbeitung der Architektur- und Planungsgeschichte der DDR stark gestiegen. Die Garagen als repräsentative Beispiele einer DDR-Alltagsarchitektur und Biotope der Alltagskultur des verschwundenen Staates finden dabei bisher viel zu wenig Beachtung. Das Garagenmanifest bietet nun erstmals eine Aufarbeitung dieses vielschichtigen DDR-Erbes. Neun mit Schwarz-Weiss-Fotografien, Zeichnungen und Lageplänen illustrierte Fallstudien geben Einblicke in die Bauart und Planungsweise verschiedener Anlagen. Ein vertiefender Essay beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Bautypologie und mit den Bedrohungen, denen dieses Stück gelebter DDR-Kultur heute ausgesetzt ist. Betrachtet werden schliesslich auch denkmalpflegerische Entwicklungen: Kulturelles Erbe ist nicht einfach da, Denkmale werden gemacht, so lautet die Botschaft. Abgerundet wird das Buch durch einen Bildessay des Fotografen Martin Maleschka.
Luise Rellensmann und Jens Casper widmen sich mit dieser, gerade bei Park Books erschienenen Publikation einem wenig beachteten urbanen Phänomen der DDR-Alltagskultur, den in der ehemaligen DDR weit verbreiteten Garagenkomplexen. Mit neuen Fotografien von Martin Maleschka und zahlreichen Fallbeispielen, Zeichnungen und Lageplänen geben sie Einblick in Bautypologie, Planungsgeschichte und Soziologie dieser „ausgelagerten Wohnzimmer“, die ein wichtiger Teil der DDR-Baugeschichte sind, und diskutieren den denkmalpflegerischen Umgang.
Je ein Exemplar erhalten die nächsten 3 Neuabonennt*innen, die bis zum 15.12.21 ein ARCH+ Abo Inland abschließen.