Mit Karin Schneider (Autorin von „Tauben“, Matthes & Seitz 2021), Ayham Majid Agha (Theatermacher und Taubentrainer), Benjamin Foerster-Baldenius (Architekt, raumlaborberlin), Richard Frater (Künstler), Anh-Linh Ngo (ARCH+), Kolja Reichert (Kurator) u.a.
Wie in vielen Teilen der Welt, besonders der arabischen, spielen auch in der syrischen Stadt Deir ez-Zor an der Grenze zum Irak Tauben eine zentrale gesellschaftliche Rolle: Sie sind Medium, Haustier, Renntier, Prestigeobjekt, Zahlungsmittel. So war es auch im Leben des Theaterregisseurs, Autors und Schauspielers Ayham Majid Agha, bevor er 2013 Syrien verließ. Während seiner Theaterarbeit in Berlin, u. a. als künstlerischer Leiter des Exiltheaters am Gorki Theater, wuchs die Idee eines Taubentheaters, das er mit dem Kunstkritiker und Kurator Kolja Reichert weiterentwickelte. Ein Taubentheater könnte Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Taubenzüchter*innen und Menschen aller sozialen Hintergründe und Orientierungen zusammenbringen, im gemeinsamen Blick in den Himmel und im Blick zurück aus der Vogelperspektive auf die Beziehungen zwischen Menschen, Natur, Kunst und Technologie.
Auf dem historischen Gelände der UFA-Filmstudios, einen Steinwurf vom Tempelhofer Feld entfernt, zwischen alter Traumfabrik und einstigem Flughafen, errichten derzeit raumlaborberlin einen Taubenschlag aus einem Kajütboot Baujahr 1920, das als Arche Noah über dem Platz schwebt. Er soll als Modell für eine artgerechte Haltung dienen. Im Fall einer noch ausstehenden Zusage der Behörden wird hier ein Ensemble aus bis zu 40 unterschiedlichen Tauben einziehen, mit dem Ayham Majid Agha eine gemeinsame Performance erarbeiten wird.
Ein Diskursprogramm widmet sich der Vereinbarkeit von Tierschutz, Kunst und einer integrativen, antirassistischen Politik.
Die Fliegende Bühne ist eine Kooperation mit dem von ARCH+ initiierten Projekt Cohabitation über das Zusammenleben von Tieren und Menschen im Stadtraum und wird gefördert vom Projektfonds Urbane Praxis des Berliner Senats für Kultur und Europa.