0
Kooperation

STADT/BILD

Zum Auftakt der Berlin Art Week 2015 eröffnen am 15. SEPTEMBER vier der führenden Berliner Institutionen, Berlinische Galerie, Deutsche Bank KunstHalle, KW Institute for Contemporary Art, Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, gemeinsam und unter einem thematischen Dach ihre Ausstellungen. Die zum zweiten Mal stattfindende Initiative des Berliner Senats untersucht dieses Jahr unter dem Titel STADT/BILD den Themenkomplex „Stadt“ aus verschiedenen Blickwinkeln, die Strukturen und Prozesse der Institution Museum, bauliche Entwicklungen sowie soziale, ästhetische und kulturelle Aspekte einschließen. Das Dreiecksverhältnis Öffentlich, Privat und Stadtraum sowie Fragen der Partizipation und Gemeinschaft werden dabei thematisiert.

16. SEPTEMBER ― 08. NOVEMBER 2015
http://stadt-bild.berlin/


Aus den Ausstellungsankündigungen


BERLINISCHE GALERIE
BRANDLHUBER+ HERTWECK, MAYFRIED
THE DIALOGIC CITY : BERLIN WIRD BERLIN
16.09.2015 – 21.03.2016

Die Berlinische Galerie reflektiert als Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur architektonische Interventionen immer auch im Kontext der Bildenden Kunst. Der Architekt Arno Brandlhuber (* 1964) ist ein Grenzgänger, der wie kaum ein anderer interdisziplinär arbeitet, neue Wege beschreitet, provoziert und experimentiert. Er wehrt sich gegen eine Politik der historisierenden Architektur genauso wie gegen hochpreisige Neubauten, wie sie sich besonders in den letzten Jahren in Berlin etabliert haben. Brandlhuber baut außergewöhnliche, günstige Gebäude zum Beispiel in Bauruinen hinein, wie es kaum dem Massengeschmack entspricht. Er besetzt so sprichwörtlich die Lücken im System. Für die erste große Ausstellungshalle der Berlinischen Galerie erhält Brandlhuber eine „Carte blanche”. In der 40 Meter langen und 10 Meter hohen Halle wird er gemeinsam mit Thomas Mayfried und Florian Hertweck eine Architektur entwickeln, die kritisch die Institution „Museum”, ihre Ausstellungsgegebenheiten und Zwänge reflektieren wird.

www.berlinischegalerie.de


DEUTSCHE BANK
KUNSTHALLE
XENOPOLIS
16.09. – 08.11.2015

Den Hauptstädten der Welt ist gemeinsam, dass sie eigentlich niemandem gehören: Sie bilden Freizonen, Xenopolis – urbane Gebilde, die durch zuziehende Fremde definiert werden. Historisch gesehen sind es Orte, in denen sich Menschen aus allen Provinzen sammelten und als Nation zusammenfanden. Die vom „Lande“ ererbten Gewohnheiten wurden auf dieses Niemandsgebiet verpflanzt, in dem alle versuchten, sich Orientierungen zu verschaffen. Die einen wählten ein bestimmtes Viertel, weil sie wussten, dass sie Gleichgesinnte wiederfinden würden, die anderen ließen sich da nieder, wo sie sich am wenigsten verloren fühlten.
Die Globalisierung gliedert heute den traditionellen Bevölkerungsgruppen einer Stadt neue Populationen an und lässt sie zu einem Organismus werden: „Die Stadt ist ein Diskurs, und dieser Diskurs ist wirklich eine Sprache: Die Stadt spricht zu ihren Bewohnern, wir sprechen unsere Stadt, die Stadt, in der wir uns befinden, einfach indem wir sie bewohnen, durchlaufen und ansehen.“ (Roland Barthes „Semiologie und Stadtplanung“, in: Das semiologische Abenteuer, Frankfurt am Main 1988)
Die von Simon Njami kuratierte Ausstellung präsentiert Arbeiten von Laurence Bonvin, Loris Cecchini, Theo Eshetu, Mwangi Hutter, Anri Sala und Jan-Peter Sonntag, die sich dem Organismus Stadt widmen.

www.deutsche-bank-kunsthalle.de
 

KW INSTITUTE FOR
CONTEMPORARY ART
WELCOME TO THE JUNGLE
16.09. – 15.11.2015

Als Ausgangspunkt für die Gruppenausstellung Welcome to the Jungle in den KW Institute for Contemporary Art dient der „Dschungel“ als Sehnsuchtsort, der das Unbewusste, potenziell Gefährliche als Gegenentwurf zum kontrollierten städtischen Raum versinnbildlicht. Der Dschungel signalisiert maximale Distanz zum eigenen Alltag, wie schon der Name der berühmtesten Diskothek in der Geschichte Westberlins zeigt. Die Positionen von Berliner und internationalen Künstlerinnen und Künstlern widmen sich Vorstellungen von uns selbst und dem Anderen. Sie zeichnen eine mentale Karte unserer Gegenwart und der realen wie möglichen Lebensformen in ihr.

Kuratiert von Ellen Blumenstein, mit einem kuratorischen Beitrag von Filipa Ramos.

Mit Arbeiten von Ute Adamczewski, Ulf Aminde, Awst & Walther, Nina Beier, Julius von Bismarck, Ulu Braun, Libia Castro & Ólafur Ólafsson, Danica Dakić, Loretta Fahrenholz, Heike Gallmeier, Sven Johne, Tobias Madison, Peter Piller, Jon Rafman, Ariel Reichman, Stephen G. Rhodes, Roman Schramm, Sophie-Therese Trenka-Dalton, Marianne Vlaschits, Klaus Weber, Camilla Wills.
Ausgewählt von Filipa Ramos: Melanie Bonajo, Olaf Breuning, Basim Magdy, John Smith.

www.kw-berlin.de


NATIONALGALERIE
STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN
FLUIDS. A HAPPENING BY ALLAN KAPROW, 1967/2015

Die Nationalgalerie zeigt mit Fluids. A Happening by Allan Kaprow, 1967/2015 eine im Stadtraum großangelegte „Reinvention“ des Happenings von Allan Kaprow (1927-2006) aus dem Jahr 1967. Kaprow, einer der Pioniere der Aktionskunst, thematisiert mit der ursprünglich aus Eisblöcken gebauten Struktur Fluids Fragen der Autorenschaft, Partizipation und Gemeinschaft, Zeitlichkeit und Choreographie. Soziale Prozesse werden, ebenso wie die Besetzung des öffentlichen Raumes, hinterfragt. In Berlin lebende KünstlerInnen (Olivier Guesselé-Garai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska und Juliane Solmsdorf; Ahmet Öğüt; Alexandra Pirici und Stadt im Regal) sind von der Nationalgalerie eingeladen, auf Allan Kaprows Aktion zu reagieren. An verschiedenen Orten in Berlin entstehen ihre Versionen von Fluids sukzessive an aufeinander folgenden Tagen während der Berlin Art Week 2015.

www.kaprowinberlin.smb.museum

www.smb.museum/hbf


ARCH+ ist Medienpartner von STADT/BILD