Als Verantwortlicher der vor zehn Jahren durchgeführten Generalsanierung kennt Winfried Brenne die Akademie der Künste im Hansaviertel wie kein anderer. Das von Werner Düttmann gemeinsam mit Sabine Schumann 1958–1960 geplante dreigliedrige Gebäudeensemble umfasst Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sowie ein Verwaltungsgebäude und zeichnet sich durch seine durchkomponierte Materialverwendung und Farbgestaltung besonders aus. Diese galt es bei den Sanierungsarbeiten wieder an ihre ursprüngliche Form anzunähern, wurden sie über die Jahre durch Abnutzung und leichte Eingriffe doch stellenweise überzeichnet. Auch die Aufrüstung auf den heutigen technischen und energetischen Stand sollte vonstatten gehen, ohne dabei das ursprüngliche Erscheinungsbild in Mitleidenschaft zu ziehen. Im Rundgang mit Luise Rellensmann erzählt Winfried Brenne über die Herausforderungen eines denkmalgerechten Sanierens.
Winfried Brenne führt seit 1990 das Büro Brenne Architekten in Berlin, mit dem er sich vor allem durch seinen sachkundigen Umgang mit historischer Bausubstanz einen Namen machte. Die Sanierung von Ikonen wie Walter Gropius’ Bauhaus Dessau, Hans Scharouns Theater Wolfsburg und Bruno Tauts Siedlung Schillerpark in Berlin, sind nur einige wenige seiner zahlreichen Projekte. Für sein Engagement in der Denkmalpflege wurde Brenne 2007 mit dem Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Luise Rellensmann ist Autorin und Akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Denkmalpflege der BTU Cottbus-Senftenberg, wo sie derzeit am Forschungsprojekt „Denkmalpflege ohne Denkmalpfleger*innen? Theorien des Weiterbauens“ arbeitet.
Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Werner Düttmann. Berlin. Bau. Werk. im Brücke-Museum (17.4. - bis 29.8.2021)