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Mauro Cuppone, Not Here (2013), Foto: Giorgio Benni
ARCH+ news

Ecological Futures: Un’Altra Casa

Auftakt des Kooperationsprojekts vom Goethe-Institut und ARCH+ im Rahmen von Metropoliz casa | museo | città
Freitag 12. April – Sonntag 14. April im Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz (MAAM), Rom

Während des Veranstaltungsprogramms Metropoliz casa | museo | città im Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz (MAAM) in Rom wird erstmals das neue Kooperationsprojekt Ecological Futures vom Goethe-Institut und ARCH+ vorgestellt. Zusammen mit Mitgliedern von BeL, Planbude und raumlaborberlin, Bewohner*innen und Nutzer*innen des MAAMs, sowie vielen weiteren lokalen Künstler*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen wird über die Zukunft der besetzten Kulturinstitution verhandelt.

Ecological Futures
In den Auswirkungen der Klimakrise wird sichtbar, wie untrennbar ökologische und soziale Fragen ebenso wie globale Machtstrukturen und damit auch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind. Das Projekt Ecological Futures des Goethe-Instituts in Kooperation mit ARCH+ setzt an genau diesem Nexus und der Pluriversalität von Geschichten, Erfahrungen und Perspektiven an. Es beginnt nicht mit technischen Lösungen ökologischer Probleme, sondern mit Fragen nach den Lebensbedingungen innerhalb eines konkreten sozio-ökologischen Gefüges; nicht mit globalen Lösungsansätzen, sondern mit den Handlungsmöglichkeiten von Nachbarschaftsinitiativen, von Stadt- und Umweltaktivist*innen oder den Bewohner*innen eines Viertels.
Un‘Altra Casa – das Projekt im MAAM, Rom
Das Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz (MAAM) im Osten Roms befindet sich in einer ehemaligen Salamifabrik, die 2009 besetzt wurde und seither als Wohnort für 200 Menschen dient. Um das Gebäude vor dem Abriss und die Menschen vor der Verdrängung zu schützen, wurden 2012 auf Initiative von Giorgio de Finis Künstler*innen eingeladen, das Fabrikgelände in ein alternatives Museum zu verwandeln. Mit Wandmalereien, Gemälden und Installationen von mehr als 450 Künstler*innen aus aller Welt ist das MAAM so zu einem bedeutenden Ort für zeitgenössische Kunst in der Peripherie von Rom geworden.
 
Nachdem lange Räumung und Abriss drohten, gelang im Oktober 2023 ein Schulterschluss. Die Gemeinde und der Eigentümer der stillgelegten Fabrik vereinbarten die Sanierung des MAAM und den Bau von zusätzlichen Sozialwohnungen anstelle der prekär errichteten Behausungen. Vom Umbau erhoffen sich die Bewohner*innen die dringend notwendige Verbesserung ihrer Wohnsituation, gleichzeitig ist das MAAM durch die anstehende Transformation bedroht: Zwar sind ausreichend Wohnungen zugesagt – doch in deren Planung und Gestaltung sind die Bewohner*innen kaum eingezogen.

Um die Gemeinschaft, Selbstverwaltung und Bedeutung der Kultur des MAAM zu sichern, gilt es deshalb, die Bewohner*innen und Nutzer*innen stärker in den Planungsprozess einzubinden. Als Kooperation zwischen MAAM, dem Goethe-Institut und ARCH+ soll Un’altra casa – Ein anderes Haus ein öffentliches Forum über die Zukunft des Ortes schaffen. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden Werkzeuge entwickelt und angewendet, die es den Bewohner*innen erlauben, den Planungsprozess aktiv mitzugestalten.  

Wie dies gelingen kann und welche Probleme zu erwarten sind, davon berichten die eingeladenen Gruppen BeL aus Köln, Planbude aus Hamburg und Raumlabor aus Berlin. Im Rahmen des Projekts Ecological Futures wird ein internationaler Wissensaustausch mit dem MAAM initiiert und kooperative Werkzeuge für eine sozio-ökologische Mitgestaltung diskutiert.

Der Auftakt des Projekts findet in Kooperation mit dem MAAM, dem Goethe-Institut Rom und der Villa Massimo statt.