Im Zentrum des Graduiertenkollegs steht der Zusammenhang zwischen dem Affirmationsbedarf von Gemeinwesen und der Aneignung von Kulturerbe, welches für Geschichts- und Identitätspolitiken mobilisiert wird. Es geht um die kritische Historisierung des Gesamtkonzeptes von kulturerbe-basierten Identitätskonstruktionen in nationalen und anderen inklusiv/exklusiv angelegten sozialen und politischen Gruppierungen. Das Erben und die Formulierung von Identitätszuweisungen finden in einem gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext statt, der sich in permanenter Wechselwirkung zu den beobachtbaren Phänomenen der materiellen Überlieferung und ggf. erhaltenden Erneuerung befindet. Dies gilt für Artefakte ebenso wie für Bauwerke, städtische und landschaftliche Räume.
Die von solchen Wechselwirkungen gebildeten Verhältnisse, ihre Widersprüche, Paradoxien und Zwischenräume, werden im 2022 beginnenden Forschungszeitraum des Graduiertenkollegs verstärkt im Fokus stehen.
Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren unter: https://www.identitaet-und-erbe.org/bewerbung-2022/