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OS Wedding, Diesterweg Gymnasium, Berlin © Ludger Blanke
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Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren

Bildungsschock blickt auf die Jahrzehnte nach dem Sputnik-Schock von 1957, in denen Bildung im globalen Maßstab expandierte. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Architekt*innen untersucht Kurator Tom Holert eine Epoche der Experimente und schlägt vor, sie als Archiv und Ressource aktueller Debatten zu entdecken. Haus der Kulturen der Welt, 27. Mai bis 11. Juli 2021

Es war ein Triumph der sowjetischen Raumfahrt: Am 4. Oktober 1957 umrundete Sputnik I, der erste künstliche Satellit, die Erde. Mitten im Kalten Krieg löste der „Sputnik-Schock“ vor allem in den USA, aber auch in weiten Teilen der restlichen Welt, tiefe Verunsicherung aus. Wie sollte die vermeintliche „Fortschrittslücke“ geschlossen werden? Zugleich sorgte die Krise für eine gewisse Modernisierungseuphorie.

Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren befragt diese einmalige Epoche vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Beziehung von Bildung und Raum und erfährt durch die Pandemie besondere Aktualität, denn wo immer es um Lernprozesse geht, wirken sich Organisation und Gestaltung des Raums entscheidend aus.

Die Ausstellung folgt dem Prinzip der Fallstudie. Jede der knapp vierzig Stationen arbeitet einen bestimmten Aspekt des globalen Bildungsgeschehens der 1960er und 1970er Jahre heraus. Die Räume der Ausstellung sind so gestaltet, dass sie Elemente der historischen Design- und Architektursprache der Zeit aufgreifen und neu interpretieren.

Das Projekt Bildungsschock setzt sich aus mehreren ineinandergreifenden Komponenten zusammen: der Ausstellung im HKW, die durch Führungen, Vorträge und Workshops vermittelt und erweitert wird; Beiträgen aus acht Berliner Schulen; einem umfangreichen Filmprogramm im Arsenal – Institut für Film und Videokunst; sowie zwei Publikationen.

Kuratiert von Tom Holert im Rahmen von Das neue Alphabet im Haus der Kulturen der Welt HKW Berlin.