Die Ausstellung Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly im Museum Ludwig widmet sich einem der einflussreichsten Netzwerke der Nachkriegskunst. Sie zeigt, wie in der repressiven Ära des McCarthyismus – deren Mechanismen heute wieder beunruhigend vertraut wirken – Freundschaft, Intimität und queeres Begehren zu Motoren einer künstlerischen Praxis wurden. Aus diesen Beziehungen entstanden neue Formen von Kunst, Musik und Bewegung, deren Nachhall bis heute spürbar ist.
Kuratiert von Yilmaz Dziewior und Achim Hochdörfer mit Arthur Fink, Kerstin Renerig und Leonore Spemann, macht die Ausstellung sichtbar, was die fünf Künstler verband: das Ideal einer offenen, nicht-hierarchischen und postheroischen Gesellschaft, das zunehmend unter Druck gerät. Diese Haltung zeigt sich in einer radikal interdisziplinären Praxis, die von Cages Kompositionen und Cunninghams Choreografien über Rauschenbergs und Johns’ Bühnenbilder bis zu Twomblys poetischen Gesten reicht.
ARCH+ entwickelte die Ausstellungsarchitektur und Szenografie in enger Abstimmung mit dem kuratorischen Team. Der Raum selbst wird zum Resonanzkörper der Beziehungen: keine lineare Erzählung, sondern eine offene Struktur aus Dialogen, Blickachsen und Überlagerungen. Klang und Bewegung, queere Codes und Freundschaft, Notation und Malerei treten in einen beziehungsreichen Rhythmus.
Im ARCH+ Salon sprechen wir mit Yilmaz Dziewior und Kerstin Renerig über die Entstehung der Ausstellung, ihre Themen und den experimentellen Geist des Black Mountain College. Wie lassen sich komplexe Beziehungsgeflechte räumlich übersetzen? Wie können Räume Nähe, Intimität und Differenz zugleich zeigen? Und welche Bedeutung hat ein Queer-Reading der Moderne heute?
Der ARCH+ Salon ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich: features@archplus.net
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Museum Ludwig: Link