Die Frage nach der Kondition, Kritikwürdigkeit und Aktualität der Moderne – und damit zusammenhängend auch der modernen Architektur – gehört zu den immer noch bzw. gerade jetzt wieder virulenten Fragen der theorieinteressierten Gegenwart. Zumal verschiedene Spielarten des postkolonialen Diskurses gewisse Problematiken des Moderne-Diskurses aufgezeigt haben. Gleichzeitig haben sich diverse antimoderne „Rechte Räume“ während der letzten Jahren in vielen vermeintlich stabilen Demokratien breit gemacht.
Diese Entwicklungen zeigen die Relevanz der Frage nach der Aktualität der Moderne. Was heißt es heute, im Zeitalter einer umfassenden Datafizierung der Gesellschaft, modern zu sein? Wie können emanzipatorische Gestaltungsstrategien aussehen, die die gesellschaftlichen Auswirkungen abstrakter technischer Abläufe sichtbar machen und so potentiell zu einer Demokratisierung der Datengesellschaft beitragen?
Diese Veranstaltung ist Teil der Konferenz
Architektur und Gesellschaft: Wie wollen wir zusammenleben?
8. – 9. November 2019
ARCH+ wurde 1967 an der Universität Stuttgart gegründet und bestimmt seither maßgeblich den deutschsprachigen Architekturdiskurs. Anlässlich des 80. Geburtstags von Nikolaus Kuhnert, der als Herausgeber die Zeitschrift Jahrzehnte lang geprägt hat, findet im Rahmen des vom BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) geförderten IGmA-Forschungsprojekts Innovationsgeschichte im Spiegel der Zeitschrift ARCH+ eine zweitägige Konferenz statt. Zeitzeug*innen und Protagonist*innen, Autor*innen und Expert*innen aus dem erweiterten Umfeld der ARCH+ werden zusammengebracht, um über die historische Herausbildung der Diskurse der letzten fünfzig Jahre sowie daraus abzuleitende aktuelle Fragestellungen zu diskutieren. Das vollständige Programm findet sich hier