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Foto: David von Becker
ARCH+ features

ARCH+ features 5: Florian Heilmeyer

Donnerstag, 9.6.2011, 19:30 Uhr
.HBC, Karl-Liebknecht-Str. 9, Berlin-Mitte
ab 21 Uhr ARCH+ Party mit DJ Karel Duba

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


In ARCH+ 201/202 über Berlin baten wir Florian Heilmeyer, die gegenwärtige Architekturentwicklung in Berlin jenseits der offiziellen Architekturdoktrin der Stimmann-Ära unter die Lupe zu nehmen. In seinem Beitrag "Raumrohlinge" beschreibt er, wie sich in Berlin aus einer Praxis der Aneignung eine architektonische Strategie entwickelt hat: 

"In diesem Sinne sehen wir hier vielleicht wirklich Prototypen einer Architektur, die sich die instabile, vielschichtige Identität Berlins als integralen Bestandteil aneignet. Eine Architektur, die nicht mehr „fertig“ sein muss und die auch typologisch nicht mehr eindeutig den alten Kategorien zuzuordnen ist. Die Ideen für eine solche Architektur sind nicht in Berlin entstanden – sie sind nur endlich in Berlin angekommen, wo sie so gut zu der rohen Unfertigkeit der Stadt passen. Eine Architektur, die aus dem Provisorischen und Improvisierten gelernt hat, wie man Räume auch mit wenig Mitteln programmieren kann – und die daraus gewisse, fantasievolle Glücksmomente entwickelt. Die Alt und Neu nicht als Ge­gensätze, sondern als gleichwertige Bausteine versteht. Eine Architektur, die das Provisorische nicht als leere Kulisse der 1990er Jahre rekonstruiert, sondern spezifische und robuste Räume für heute und morgen schafft."

Diese These haben wir für das ARCH+ feature aufgriffen und gemeinsam mit Heilmeyer und den im Berlinheft vorgestellten Architekturbüros diskutiert. In Spiegelung der im Vorfeld kontrovers diskutierten Kunstausstellung "Based in Berlin", die am 8.6. im Monbijoupark eröffnete, sind wir in zwei Diskussionsrunden der Frage nachgegangen, ob es tatsächlich eine Berlin-spezifische Architekturentwicklung gibt und wenn, was sie ausmacht.


Berlin is almost all right?
"Main Street is almost all right" schrieb Robert Venturi 1966 in Complexity and Contradiction. Mit diesem Slogan trat Venturi gegen die moderne Stadtplanung an, die im Rahmen sogenannter Stadterneuerungsprojekte ganze Straßenzüge und Viertel niederwaltze, und für das Vorhandene, die Alltagsästhetik, das Unscheinbare städtischer Situationen ein. Insofern ist es nicht unberechtigt, wenn wir die Diskussionsrunde des ARCH+ features 5 mit der Feststellung oder Fragestellung beendeten: „Berlin is almost all right?“


Folgende Büros nahmen teil:
Anderhalten Architekten
Oda Pälmke PE-P
Wenk und Wiese Architekten
Martin Heberle & Christof Mayer
Robertneun™
realarchitektur
augustin und frank architekten
Sauerbruch Hutton
brandlhuber+
raumlaborberlin


Besprechung:
Detlef Kuhlbrodt, legendär für seine "leichtfüßige Poetisierung konkreter Existenz" (Suhrkamp), hat die Veranstaltung in der taz vom 11.6.2011 besprochen: "Manchmal war man neidisch, wenn man Bilder von Jonathan Meeses schöner Atelierwohnung sah, manchmal überlegte man, ob sich das Konzept einer "minimalinvasiven Architektur mit Glücksmomenten" therapeutisch auch auf das eigene Leben anwenden ließe. Kurz wollte man meckern, weil doch alles nur für die Reichen ist, dann wurde auch das noch mal kurz thematisiert: Für finanzschwache Mieter kann man nichts bauen, weil es keinen sozialen Wohnungsbau in Berlin mehr gibt.Mehr 


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Ankündigung im Tagesspiegel vom 7.6.2011
 

Poster ARCH+ features 5