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Eyal Weizman with Samaneh Moafi, Roundabout Revolution, Gwangju Folly, 2013.
ARCH+ features

ARCH+ features 23: Folly

"Throughout history, follies have been used widely in architecture, visual arts, and literature as a critical medium or object, oscillating between aesthetic autonomy and socio-political potential and situated in a field between decontextualized status and contextualized condition."

Wednesday, Dec. 18, 2013, 19:00 h
Schinkel Pavillon
Oberwallstraße 1, Berlin-Mitte

Nikolaus Hirsch & Philipp Misselwitz, Intro
Felicity D. Scott, A Costly Madness
April Lamm, Folly-Fallen
Eyal Weizman,
Roundabout Revolution

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die 23. Ausgabe der ARCH+ features, bei der sich alles um den Bautypus Folly drehte, fand passenderweise im wunderbaren Schinkel Pavillon in Berlin-Mitte hinter der Staatsoper statt. Den Auftakt machten Nikolaus Hirsch in seiner Eigenschaft als künstlerischer Leiter und Philipp Misselwitz als Kurator der Gwangju Biennale Folly II, die acht Teams bestehend aus Architekten, Künstler und Designer einluden, acht vielschichtige Follies für den öffentlichen Raum der südkoreanischen Stadt zu entwerfen. Die Architekturprofessorin Felicity D. Scott von der Columbia University in New York schloss mit einem Beitrag an, in dem sie das politische Potenzial der scheinbar apolitischen Architekturgattung Folly untersucht. Gerade diese Ambivalenz und der experimentelle Charakter von Follies machen sie zu einem Vehikel für Gesellschaftskritik. Diese gelang im Anschluss der Autorin April Lamm, die mit ihren sehr persönlichen Gedanken zu einem sehr schmalen Haus dem Publikum daraufhin bewies, dass auch ein kleines Haus Projektionsfläche für große Assoziationen sein kann. Mit dem abschließenden Vortrag von Eyal Weizman über seinen Beitrag zur Gwangju Folly (gemeinsam mit Samaneh Moafi) lernten die zahlreichen Anwesenden über die verblüffende Anziehungskraft von Roundabouts auf Revolutionäre. Insbesondere im Arabischen Frühling wurde dieses Mittel der Verkehrsordnung häufig zum zentralen Versammlungsort unterschiedlichster Bewegungen, die gegen das Regime protestierten.
Der Ausklang des Abends gelang dieses Mal im Schinkel Pavillon besonders passend. Umzingelt von Baustellen, die von der rasanten Umgestaltung der Mitte Berlins und den damit einhergehenden Verdrängungsprozessen künden, erinnert der Schinkel Pavillon als waschechter Folly an die Kämpfe um den öffentlichen Raum vor Ort.