Lust auf Lehm

Perspektiven des Lehmbaus in Deutschland
Klaus Eckert und Franz Volhard im Gespräch mit Nikolaus Kuhnert (ARCH+)
ARCH+: Wäre es denkbar, den Lehmbau zu rationalisieren, die Fehlerquellen zu minimieren, den Aufwand an Arbeit zu reduzieren?
Volhard: Die Versuche zur Rationalisierung des Lehmbaus sind so alt wie die neuere Lehmbaudiskussion selbst. Es hat immer Leute gegeben, die versucht haben, die Schalung zu verbessern, neue Schalungstechniken zu entwickeln etc. Es gab z.B. die Lehm-Drahtbauweise, die auf der Überlegung basierte, das Drahtgeflecht als verlorene Schalung zu verwenden, die Dünner Lehmbrotbauweise als Weiterentwicklung mit Maschineneinsatz, - alles Versuche, die Arbeit zu kompensieren.
ARCH+: Beide Verfahren beziehen sich aber auf die Arbeit vor Ort. Ist ein vorgefertigter Lehmbau denkbar?
Volhard: Er ist nicht nur denkbar, sondern wird schon seit langem praktiziert, in Frankreich, Mexiko, etc. In beiden Ländern gibt es Firmen, die Lehmsteine ganz normal herstellen und verkaufen wie Betonsteine auch. Die Lehmsteine sind im Preis günstiger, sonst könnten die Firmen nicht existieren, aber an einen hohen Investitionsaufwand an Maschinen, Hallen, Lagerflächen gebunden. ...