Die autoritären Strömungen, die über Europa und den Rest der Welt hinwegfegen, spiegeln sich auch in Rom wider – sie treten hier in noch schärferer Form zutage und bahnen sich neue Wege. Gleichzeitig haben seit nunmehr zwanzig Jahren Generationen vielgestaltiger und dennoch miteinander verbundener sozialer Bewegungen ein Konzept von Zugehörigkeit und Bürgerschaft formuliert, das in radikalem Gegensatz zu den Vorstellungen der herrschenden Mächte steht.1 Vor der Kulisse eines autoritären, dem freien Spiel des Marktes überlassenen, glattpolierten Roms zeichnet sich das widerspenstige und soziale Gegenbild der Stadt ab – ein Konzept, das eine materielle und bedingungslose Zugehörigkeit hervorbringt und stetig erneuert. Es ist eine Bürgerschaft der Alterität, die das Fremde einbezieht und sich bereits im römischen Gründungsmythos des Mundus manifestiert.