Umbau zeigt, dass die sozial-ökologische Zukunft nicht von technischen Entwicklungen abhängt, die noch erfunden werden müssen und für die wir unsere Gewohnheiten eines Tages werden ablegen müssen. Die Veränderung ist im Bestand, im Hier und Jetzt mit den Mitteln der Zeit schon umsetzbar. Verstanden als kontinuierlicher, offener Prozess widersetzt sich Umbau einerseits der Hoffnung auf Erlösung durch das Neue, andererseits gibt er die Aussicht auf Wandel und Erneuerung nicht auf. Es ist diese Ambivalenz, die den Umbaubegriff über die formale Rhetorik der Patina hinaus zu einer veritablen politischen Sprache der Transformation macht.
Aufbauend auf der diskursiven Vorarbeit der letzten Jahre werden in ARCH+ 256: Umbau– Ansätze der Transformation architektonische Strategien der Transformation in den Fokus genommen. Die Ausgabe umfasst beispielhafte Werkbiografien von sechs Architekturbüros aus sechs europäischen Ländern. Anhand breit angelegter Projektpräsentationen, die jeweils von Statements oder Gesprächen zum jeweiligen Verständnis der Umbaupraxis eingeleitet werden, werden programmatische Ansätze der Transformation reflektiert.