Nach seiner Eröffnung in den 1970er-Jahren war der sogenannte Mäusebunker eine der größten Tierversuchsanstalten Europas, heute ist er ungenutzt und vom Abriss bedroht. Als Berliner Landeskonservator entscheidet Christoph Rauhut über seine Zukunft mit. Doch die bisherigen Debatten drehten sich vorranging um den Denkmalwert des brutalistischen Gebäudes. Der Verhaltensbiologe und Schriftsteller Cord Riechelmann, der während seines Studiums an der FU dort immer wieder Tiere für Versuche abholen musste, plädiert dafür, in den Überlegungen zur Zukunft des Gebäudes dessen Geschichte als Ort der Verwertung tierischen Lebens nicht auszublenden. Der Architekt Arno Brandlhuber setzt sich für den Erhalt des Gebäudes ein. Im Rahmen seiner Lehre an der ETH Zürich entstanden spekulative Interventionen, um die ehemalige Versuchsanstalt in eine Architektur für Multispezies-Cohabitation zu verwandeln. Dorothee Brantz hat ausgiebig zur Rolle der Schlachthöfe – einer zweiten paradigmatischen Architektur der Verwertung tierischen Lebens – für europäische Städte geforscht. Ihr neues Forschungsprojekt befasst sich damit, wie Multispezies-Städte vor dem Hintergrund eines One-Health-Ansatzes gestaltet werden können, der die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als eng miteinander verknüpft betrachtet.
Im Anschluss an die Veranstaltung wird in Kooperation mit König Galerie die Dokumentation Battleship Berlin von Nathan Eddy gezeigt. Motiv: Filmstill aus Battleship Berlin
Für die Teilnahme an der Veranstaltung benötigen Sie ein Ticket und die damit verbundene Registrierung zur Kontaktnachverfolgung sowie den Nachweis eines tagesaktuellen negativen Antigen-Schnelltests, einer vollständigen Impfung oder einer Genesung. Ihnen wird ein fester Platz zugewiesen, im gesamten Veranstaltungsbereich, auch am Platz, herrscht Maskenpflicht. Die Veranstaltung findet in der Ausstellung "Cohabitation" statt. Der Raum verfügt über eine mechanische Belüftung. Tickets bitte hier buchen